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Magische Rauhnächte

dreamonvin

Updated: Oct 15, 2024


Ganz ehrlich, als ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal von den Rauhnächten gehört habe, dachte ich: „Ja, nett.“ Als großer Fan von mystischen Geschichten und Märchen hatte ich die Vorstellung, mich einfach gemütlich von den Erzählungen rund um diese geheimnisvollen Nächte berieseln zu lassen. Es schien mir eine schöne, wenn auch etwas entfernte Tradition zu sein.

Immer mehr Menschen in meinem Umfeld sprachen über die Rauhnächte, und mit jedem Jahr wuchs mein Interesse. Schließlich habe ich mich auf mein eigenes Rauhnachtsprogramm eingelassen – inspiriert von meiner damaligen Mitbewohnerin, die diese Tage mit Ritualen und Reflektion füllte. Seitdem sind die Rauhnächte für mich zu einer Zeit geworden, auf die ich mich jedes Jahr unglaublich freue. Der bewusste Rückzug, das Stillstehen und die Einblicke, die ich über das gesamte Jahr immer wieder aus meinem Rauhnachtsbüchlein bekommen, sind mir eine wahnsinnige Freude und Wegweiser.


Was sind die Rauhnächte?


Die Rauhnächte sind 12 mystische Nächte, deren Tradition tief verwurzelt ist. Sie umfassen insgesamt 12 Nächte, die traditionell zwischen dem Weihnachtsabend und dem 6. Januar liegen. In dieser Zeitspanne wird eine Phase des Übergangs von einem Jahr zum nächsten begangen – es ist eine Zeit der Einkehr, Besinnung und spirituellen Reinigung.

Manche Überlieferungen beginnen die Rauhnächte bereits mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember. Diese markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres, was in vorchristlichen Kulturen oft als bedeutender Wendepunkt im Jahreslauf gefeiert wurde. Die meisten Menschen beginnen jedoch, die Rauhnächte am Abend des 24. Dezember (Heiligabend) zu begehen, da es vor dem christlichen Weihnachtsfest am 24. doch häufig noch sehr hektisch zugeht. Die Hektik der Vorweihnachtszeit legt sich oft mit dem Heiligen Abend. Die folgenden Tage bieten eine Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen, das vergangene Jahr zu reflektieren, abzuschließen und einen reinen Tisch für das neue Jahr zu machen. Die Rauhnächte sind eine Zeit der inneren Einkehr, Ruhe und Besinnung. In diesen Nächten herrscht eine besondere Energie, und es wurde geglaubt, dass die Grenze zwischen der physischen und der spirituellen Welt in dieser Zeit besonders dünn sei.


Der Ursprung der Rauhnächte lässt sich teilweise auf die Unterschiede zwischen dem Mond- und dem Sonnenkalender zurückführen. Viele alte Kulturen, darunter die Germanen und Kelten, orientierten sich am Mondkalender, der ungefähr 354 Tage umfasst. Im Gegensatz dazu misst das Sonnenjahr, wie wir es heute im gregorianischen Kalender verwenden, etwa 365 Tage. Diese Differenz von etwa 11 Tagen (bzw. 12 Nächten) bildet die Grundlage für die Rauhnächte.

Die Differenz galt als eine mystische Zwischenzeit, in der weder das alte Jahr vollständig vergangen noch das neue vollständig begonnen war. Diese "Zusatznächte" wurden als eine Art Zeit „außerhalb der Zeit“ betrachtet und waren deshalb von besonderer Bedeutung.


Magische Rauhnächte


In dieser Übergangszeit, die als besonders magisch und spirituell gilt, glaubte man, dass die Grenzen zwischen den Welten – der physischen und der spirituellen – durchlässiger sind.

In vielen Überlieferungen wird auch angenommen, dass in den Rauhnächten die Geister und Götter aktiv sind und die Zukunft vorhergesagt werden kann. Man sagt, jede Rauhnacht stehe symbolisch für einen Monat im kommenden Jahr, weshalb in diesen Nächten oft Orakel- und Rituale durchgeführt wurden, um bereits einen Blick in Zukunft zu werfen. Die erste Rauhnacht für Januar, die zweite für den Februar, und so weiter.

So können die Rauhnächte als eine Zeit der Rückschau und der Vorbereitung auf das neue Jahr genutzt werden.


In den Rauhnächten liegt eine besondere Magie in der Luft. Viele Überlieferungen besagen, dass der Schleier zwischen unserer Welt und der sogenannten „Anderswelt“ in dieser Zeit besonders dünn ist. Dies bedeutet, dass die Verbindung zur geistigen Welt intensiver spürbar ist und wir in Stille und Ruhe Botschaften empfangen können, die uns normalerweise verborgen bleiben.

Viele Menschen nutzen diese Nächte, um sich von Altlasten aus dem alten Jahr und negativen Energien zu befreien. Traditionelle Rituale, wie das Räuchern mit Kräutern (zum Beispiel Beifuß, Salbei oder Weihrauch), werden durchgeführt, um Räume zu reinigen und negative Einflüsse zu vertreiben. Das Ziel ist es, das alte Jahr abzuschließen, um unbeschwert und voller positiver Energie in das neue Jahr starten zu können.


Träume spielen während der Rauhnächte eine zentrale Rolle. Es wird geglaubt, dass sie in dieser Zeit besonders kraftvoll sind und tiefe Einblicke in das kommende Jahr gewähren können. Jede Nacht der Rauhnächte steht symbolisch für einen Monat des folgenden Jahres. Träume, die beispielsweise in der ersten Rauhnacht (der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember) erscheinen, sollen eine Botschaft für den Januar des kommenden Jahres enthalten, während Träume in der letzten Nacht (vom 5. auf den 6. Januar) Hinweise auf den Dezember des neuen Jahres geben können.

Viele Menschen führen während der Rauhnächte ein Traumtagebuch, um diese Botschaften festzuhalten und später zu deuten. Dabei achten sie nicht nur auf klare Symbole, sondern auch auf Stimmungen und Gefühle, die während des Traums vorherrschend sind. Es wird oft gesagt, dass die Träume in den Rauhnächten Antworten auf Fragen oder Probleme geben, die uns beschäftigen, oder uns auf wichtige Ereignisse im kommenden Jahr vorbereiten.

Neben den Träumen spielen auch Orakeltechniken eine bedeutende Rolle in den Rauhnächten. In früheren Zeiten wurden in vielen Kulturen verschiedene Methoden angewandt, um die Zukunft vorherzusagen. Dazu gehörten das Ziehen von Losen, das Deuten von Zeichen in der Natur oder auch das Befragen von Orakelkarten. Auch heute sind Orakel, Rituale und Meditationen Werkzeuge in den Rauhnächte, um einen Blick auf das kommende Jahr zu werfen und wichtige Entscheidungen vorzubereiten.


Wünsche, Rituale, Orakel


Die Rauhnächte sind nicht nur eine Zeit der inneren Einkehr, sondern auch eine Phase, in der Wünsche, Rituale und Orakel eine besondere Rolle spielen. In Aussicht auf das neue Jahr ist es schön, in diesen 12 Nächte bewusst Wünsche für das kommende Jahr zu formulieren, um in Klarheit die Weichen ein neues Jahr zu stellen.


13 Wünsche

Die Tradition, in den Rauhnächten Wünsche zu äußern, ist tief verwurzelt. Viele schreiben 13 Wünsche auf kleine Zettel, die sie während dieser besonderen Nächte symbolisch dem Universum übergeben. Der Ablauf sieht meist so aus: An jeder Rauhnacht wird ein Zettel (ohne ihn vorher zu lesen) verbrannt. Dies geschieht oft in einem kleinen Feuerritual, bei dem der Wunsch dem Feuer und damit den kosmischen Kräften übergeben wird. Der letzte übrig gebliebene, 13. Wunsch, wird nicht verbrannt, sondern bleibt als Aufgabe für das neue Jahr bestehen – er ist der Wunsch, den man selbst aktiv in die Hand nehmen soll.

Das Ritual des Wünschens hilft dabei, Klarheit zu gewinnen, was man wirklich erreichen oder erleben möchte, und gleichzeitig Vertrauen darauf zu entwickeln, dass das Universum einem dabei zur Seite steht.


Räucherrituale

Die Rauhnächte sind auch eine Zeit für spirituelle Rituale, die der Reinigung und dem Schutz dienen. Ein besonders beliebtes Ritual ist das Räuchern. Traditionell werden Kräuter wie Salbei, Beifuß, Wacholder oder Weihrauch verwendet, um Räume energetisch zu reinigen und böse Geister oder negative Einflüsse zu vertreiben. Oft wird das Räuchern in Verbindung mit Gebeten oder Affirmationen durchgeführt, um positive Energien einzuladen.

Hier eine kurze Anleitung für ein einfaches Räucherritual in den Rauhnächten:

  1. Zünde das Räucherwerk auf einer Räucherschale oder Kohle an.

  2. Sobald die Kohle durchgeglüht ist, lege die entsprechenden Kräuter auf die Kohle.

  3. Gehe mit dem Rauch durch jeden Raum deines Hauses, besonders durch Ecken und Fenster.

  4. Visualisiere dabei, wie alte und stagnierende Energien das Haus verlassen und positive, frische Energien Einzug halten.

Zusätzlich zu den Reinigungsritualen gibt es auch Rituale des Schutzes und der Manifestation. Am Ende der Rauhnächte, am 6. Januar, werden häufig Schutzsymbole oder Talismane geweiht, die im kommenden Jahr Schutz und positive Energie bringen sollen.


Orakel und Zukunftsdeutungen

In der mystischen Zeit der Rauhnächte sind Orakel sehr beliebt, um einen Blick in das kommende Jahr zu werfen. Wie du die Orakel für dich befragst, steht dir ganz frei.

Hier sind einige traditionelle Orakelmethoden, die in den Rauhnächten angewendet werden:

  • Tarotkarten oder Orakelkarten: Viele Menschen ziehen jeden Abend eine Karte, die als Hinweis auf den jeweiligen Monat des kommenden Jahres gedeutet wird. Diese Karten können Orientierung geben und wichtige Themen oder Herausforderungen für den Monat aufzeigen.

  • Wachsgießen: Das „Bleigießen“ (heutzutage oft als Wachsgießen bekannt) ist nicht direkt ein Überbleibsel der Rauhnächte, passt jedoch thematisch zur Mystik und Symbolik der Rauhnächte. Ähnlich wie das Bleigießen zu Silvester wird geschmolzenes Wachs in kaltes Wasser gegossen. Die entstandenen Formen werden gedeutet und liefern Hinweise auf das kommende Jahr.

  • Naturorakel: Traditionell wurde in den Rauhnächten auch auf Zeichen in der Natur geachtet – ungewöhnliche Wetterphänomene oder besondere Tierbegegnungen galten als bedeutungsvolle Botschaften für das neue Jahr.


Durch die Kombination von Wünschen, Ritualen und Orakeln kannst du die Rauhnächte nutzen, um dich auf das neue Jahr vorzubereiten, Altes loszulassen und mit einem klaren Geist und positiver Energie nach vorne zu blicken.





Vorbereitungen für die Rauhnächte


Um die Rauhnächte bewusst zu erleben und ihre besondere Energie voll zu nutzen, lohnt es sich, sich im Vorfeld vorzubereiten. Ein wesentlicher Teil der Vorbereitung ist das Aufräumen und Reinigen deines Zuhauses. Begleiche offene Rechnungen, erledige liegengebliebene Aufgaben und reinige dein Zuhause gründlich – sowohl physisch als auch energetisch. Alte Gegenstände loszulassen und körperliche Ordnung zu schaffen, unterstützt dabei, auch geistig klar und offen für Neues zu sein. Es ist ein symbolischer Akt, der für einen Neuanfang steht.


Ein Platz für Einkehr


Richte dir einen ruhigen und heiligen Platz ein, der nur für die Rauhnächte gedacht ist. Dieser Ort kann ein kleiner Tisch, eine Fensterbank oder ein speziell gestalteter Altar sein. Dekoriere ihn mit Kerzen, Räucherstäbchen, Kristallen, Symbolen oder persönlichen Gegenständen, die dir Kraft geben. Du kannst dir dabei besonders Mühe geben und bereits bei der Gestaltung das einladen, was du dir für das neue Jahr wünschst. Beispielsweise kannst du bei der Wahl der Kerzen die Farben berücksichtigen: zB Grün wirkt harmonisierend und lädt Heilung ein, Weiß steht für Klarheit und Reinigung, während Rot Energie und Willenskraft symbolisiert...

Füge auch persönliche Gegenstände hinzu, die dir im alten Jahr Kraft gegeben haben, oder Bilder, Symbole, Heilsteine, die Eigenschaften ins neue Jahr einladen. Auf deinem Altar kannst du zudem deine 13 Wünsche, Orakelkarten oder ein Traumtagebuch ablegen. Dieser Ort wird zu deinem spirituellen Rückzugsort, an dem du schreibst, meditierst und in die Stille der Rauhnächte eintauchst. Plane bewusste Zeiten der Stille und Ruhe ein, vielleicht durch Meditation oder sanfte Atemübungen, die dich in jeder Rauhnacht begleiten.



 

Wenn du Lust hast, dich gemeinsam mit uns auf die Rauhnächte in Neckarbischofsheim und online einzustimmen, dann komm zu unserem Rauhnachtsprogramm dazu!


Bisheriges Programm:


09.12. Einführung in die Rauhnächte

13.12. Räucherworkshop mit Elemi

19.12. Tarotworkshop mit Laura Carbone

 
 
 

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