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Neurodermitis heilen, Nervensystem beruhigen, Trauma auflösen und chronischem Juckreiz verstehen 

Updated: May 19


Mein Weg der Neurodermitis Heilung begann mit der Erkenntnis, dass es nicht um die Haut allein geht, sondern darum, das Nervensystem miteinzubeziehen und tiefer liegende Ursachen wie Trauma und Emotion zu integrieren. Bei mir war der chronische Juckreiz eine Botschaft meines Körpers.

Neurodermitis ist für viele eine belastende Beschwerde, die häufig nur oberflächlich behandelt wird. Unsere Haut ist nicht nur eine äußerliche Hülle, sondern spiegelt innere emotionale Zustände wider. In diesem Beitrag teile ich meinen Weg, der tiefer ansetzt. Meine Heilung begann mit einer Neuprogrammierung – zuerst meines Verstandes, dann meines Körpers.


Persönlich sehe ich Neurodermitis nicht als Krankheit, sondern als Symptom. Ich habe kein Neurodermitis - mein Körper reagiert auf Stress mit Neurodermis. Es ist die wortlose Sprache meines Körpers.

Je feinfühliger ich wurde, desto mehr konnte ich das Jucken von meiner Haut separieren und als Unruhe unter der Haut einordnen. Nicht meine Haut war gereizt, sondern die Schicht darunter - das Nervensystem.


Schon als Kind und Jugendliche begleitete mich die Symptomatik, im Jahr 2020 kam nach langer Ruhephase ein erneuter Ausbruch, der mich teilweise in die Knie und fast stationär in eine Klinik zwang.

Anfangs ließ ich mich ärztlich von meinem Hautarzt betreuen, der mich zuletzt als Jugendliche behandelt hatte, und probierte zig Cremes aus – doch keine half wirklich. Nur Cortison wirkte, aber es machte meine Haut extrem dünn und noch empfindlicher. In dieser Zeit fühlte ich mich sehr verletzlich; meine seelische und körperliche Haut waren fragil.

Als ich die xte eklig schmierig-fettige Creme verschrieben bekam, die überall an mir klebte, fand ich mich weinend, nachdem ich sie aufgetragen hatte, wieder. Ich war wirklich am Boden. Es fühlte sich an, als würde ich mich und meine Haut damit zukleistern und unterdrücken – innerlich wusste ich: Keine Creme wird mich heilen.


NEURO - DERM - ITIS: Chronischen Juckreiz verstehen und den Körper neu programmieren

Vor Jahren erschien mir die Erklärung des Wortes: Neuro- für das Nervensystem. -derm-stammt vom griechischen Wort für Haut (derma) und -itis ist die medizinische Endung für Entzündung.

Das Wort selbst beschreibt, dass das Nervensystem involviert ist. Deshalb hatte ich lange gehofft und erwartet, dass mein behandelnder Arzt mir vorschlagen würde, auch mein Nervensystem und meine Psyche einzubeziehen. Doch das passierte nicht. Also ergriff ich selbst die Initiative.

Als ich ihm unter Tränen am Telefon erklärte, dass ich die Cremes nicht weiter benutzen könne, fragte ich, ob die Ursache nicht auch psychisch sein könnte. Daraufhin entgegnete mir der – fachlich sicherlich hervorragend ausgebildete – Hautarzt, ich solle keine Türen öffnen, die bislang verschlossen seien. Woraufhin ich die Therapie mit ihm beendete und mich auf meinen eigenen Weg machte.


Neurodermitis heilen ohne Cortison - aber wie?

Tiefenpsychologische Gesprächstherapie, alternative Medizin, energetische und geistige Heilung, Bücher – und die Vertiefung meines spirituellen Weges: All das waren wichtige Bestandteile meiner Reise. Alles half mir, klarer zu werden. Um überhaupt in die Ruhe zu finden, um mich selbst wieder wahrzunehmen – und um Urthemen anzugehen, die in mir tiefen Stress ausgelöst hatten. Hier verstand ich, dass die Neurodermitis nicht gegen mich, sondern für mich war. Sie hat mir gezeigt, wo ich noch nicht ganz bei mir war. Ich begann, sie als meinen Lehrer (oder auch Bullshitdetektor) zu sehen und begann Dankbarkeit zu spüren. In dieser Zeit wurde mein Verstand neu programmiert. Die Neurodermitis wurde leiser, aber war nicht ganz verschwunden. Aber immerhin hatte ich jetzt einen deutlichen Blick auf meine Trigger, meine Anspannung und Stress. Ich verstand, dass meine Haut laut wurde, wenn meine Stimme leise war, und begann zu beobachten, wann die Neurodermitis aufflammte, wann ich mich kratzte, was ich verändern durfte und wie ich mich dabei fühlte. All die vorherigen Schritte gaben mir den Mut und das Vertrauen, mich von Vertrautem zu lösen, wie etwa meinen Job ohne neue Perspektive zu kündigen. Aber keine Methode, kein Werkzeug ließ den Knoten wirklich platzen und die "Neurodermitis für immer verschwinden". So sehr ich mir das auch gewünscht hätte.

So weit, so gut.

Doch seltsam wurde es immer dann, wenn äußerlich alles ruhig war – kein Stress, keine fremden Einflüsse – und der Juckreiz trotzdem kam …

Mein Verstand war da, aber mein Körper erzählte mir Geschichten aus der Vergangenheit

Irgendwann verstand ich, dass mein Nervensystem im Dauerzustand kämpft. Dass mein Verstand zwar weiß, dass ich in Sicherheit bin, mein Körper aber in alten Geschichten feststeckt. Nach Trauma, chronischem Stress oder wiederholter Überforderung kann ein innerer Stresszyklus unvollständig bleiben. Das bedeutet: Obwohl äußerlich Ruhe herrscht, fühlt sich das Nervensystem innerlich weiterhin bedroht. Es sendet unterschwellige Gefahrensignale – auch wenn keine reale Gefahr mehr da ist. Genau das kann erklären, warum Juckreiz, Anspannung oder Ausschlag scheinbar „aus dem Nichts“ auftreten.

Ein vollständiger Stresszyklus beginnt mit der Wahrnehmung von Gefahr, woraufhin das Nervensystem in den Überlebensmodus (Kampf, Flucht oder Erstarrung) schaltet. Damit der Körper danach wirklich zur Ruhe kommt, muss die aktivierte Energie entladen werden – z. B. durch Zittern, Seufzen, Bewegung oder spürbare Emotionen. Erst durch diese Entladung erkennt das Nervensystem: „Die Gefahr ist vorbei.“ Wird dieser Zyklus nicht abgeschlossen, bleibt der Körper im Alarmzustand – oft spürbar als innere Unruhe, Spannung oder, wie in meinem Fall, Symptome wie Juckreiz. Bei vielen Menschen mit Neurodermitis ist der Körper oft im Zustand von Kampf oder Flucht – auch wenn es dafür keinen Auslöser im Jetzt gibt.



Nervensystem und Wirbelsäule Spinal Energetics

Wirkliche Regulation entsteht nicht durch Technik, sondern durch die Erfahrung von Sicherheit im Körper. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Verbindung. Erst wenn wir dem Körper durch bewusste Regulation wieder beibringen, dass jetzt alles gut ist, kann sich dieses alte Programm langsam verändern.

Mein persönlicher Schlüssel zur Heilung der Neurodermitis war die Regulation meines Nervensystems durch körperbasierte Arbeit, insbesondere über Spinal Energetics. Die Methode arbeitet mit dem Nervensystem und unterstützt dabei Trauma und Unverarbeitetes zu integrieren und das Nervensystem neu zu programmieren – ein wichtiger Schritt, um Neurodermitis nachhaltig zu heilen. Zum ersten Mal habe ich gespürt, wie sich echte Ruhe anfühlt – ein tiefes In-sich-Ruhen. Nicht nur temporär, wie nach einer Yogastunde oder Atemtherapie, im Urlaub oder einer Massage … sondern eine stille, innere Ruhe, die wirklich aus mir selbst kommt. Was hier wirklich anders war: Es blieb. Diese Ruhe war nicht flüchtig – sie hat sich in mir verankert. Mein Nervensystem hat durch das Erleben von Sicherheit nachhaltig gelernt. Nicht über den Verstand, sondern über Gefühl, über Erfahrung im Körper. Und genau das machte den Unterschied: Nicht ich musste mein Nervensystem kontrollieren – mein Nervensystem konnte sich selbst regulieren, weil es etwas Neues erfahren hatte.


Unser Körper besitzt eine angeborene Fähigkeit zur Selbstregulation – er kann vom Zustand des Kampfes zurück in die Entspannung finden. Doch wenn Emotionen nicht durch das System fließen dürfen, entsteht innere Spannung, die sich in Symptomen zeigt. Damit das Nervensystem wieder in Balance kommt, braucht es eine Entladung – durch Bewegung, Zittern, Empfindung oder andere körperliche Reaktionen.

Dieses Erleben hat in mir eine Neugier entfacht. Ich wollte verstehen. Mehr erfahren. Tiefer eintauchen. Und so begann ich, über den Körper zu lernen – über Trauma, über das Nervensystem und darüber, wie sich emotionale Belastung im Körper zeigt.

Dabei bin ich auf fasziale Übungen gestoßen, die ich dann zusätzlich täglich integriert habe. Nach fünf Tagen musste ich eine Pause einlegen, weil die Neurodermitis so heftig aufgeflammt ist wie lange nicht. Eine typische Erstverschlimmerung, die mich aber erstmal eingeschüchtert hat. Ich ließ es wieder abklingen – dann verstand ich: Hier will ich ran. Den Zahn zieh ich mir. Es hat sich angefühlt, als würde mein Innerstes nach außen gedreht werden – und alte Geschichten, die tief in meinem Gewebe gespeichert waren, kamen plötzlich an die Oberfläche. Emotionen, Spannungen, Bilder – vieles, was ich lange nicht benennen konnte, wurde spürbar. Und ging dann auch wieder. Die nächsten 30 Tage war ein wilder Ritt auf der Gefühlsachterbahn. Unangenehm, intensiv, aber gleichzeitig glasklar: Da sitzt noch was. Eine Chance, jetzt bewusst zu durchfühlen, zu halten, zu integrieren.



Faszien als Träger von Informationen


Traumatische Erlebnisse und unverarbeitete Erfahrungen hinterlassen Spuren – tief im Körper. Die Faszien, die wie ein Netzwerk den gesamten Körper durchziehen und Muskeln, Knochen sowie Organe umhüllen, tragen Informationen und merken sich diese inneren Spannungen. Durch die Arbeit von Peter Levine wurde mir klar: Rund 80 % der Signale im Vagusnerv fließen vom Körper zum Gehirn. Das bedeutet: Unsere inneren Organe „sprechen“ ständig mit dem Nervensystem und beeinflussen so unsere emotionale und mentale Verfassung.

Wenn der Körper also ununterbrochen Spannungsinformationen an das Gehirn über die Organe senden – bleibt das Nervensystem dauerhaft im Alarmzustand. Für mich hatte sich in der Praxis die Theorie von somatischer Arbeit bewahrheitet: Nicht über den Kopf, sondern über den Körper kann echte Regulation und nachhaltige Beruhigung stattfinden.



Durch die fasziale Arbeit erhielt ich viele Impulse, mein gesamtes Umfeld neu zu betrachten – nicht nur die Menschen, mit denen ich mich umgebe und in den Energieaustausch gehe, sondern auch Gegenstände, die Qualität und Reinheit meiner Nahrung (für mich von besonderer Bedeutung: das Wasser), Chemikalien in meinem Umfeld und vor allem auf meiner Haut. Dabei dachte ich bereits ein Auge hierauf zu haben, aber in der Zeit formte sich nochmal ein neues und tieferes Verständnis dafür. Einerseits dachte ich häufig, "wie sensibel kann man sein?!" Auf der anderen Seite war es ein Akt der Selbstfürsorge und Wertschätzung, mein Umfeld entsprechend anzupassen und meinem Körper das zu geben, was er wirklich braucht und ihn entsprechend zu pflegen, auch wenn das häufig mit einem größeren Aufwand, höheren Kosten oder mehr Zeit verbunden ist.

Neurodermitis und Ernährung

Meine innere Stimme sagte mir immer, dass mein Körper im Grunde gesund ist – und dass ich eigentlich alles vertrage. Lebensmittel habe ich nie als die eigentliche Ursache für meine Hautreaktionen angesehen. Ja, es gibt Nahrungsmittel, die in akuten Phasen entzündungsfördernd wirken und Symptome verschärfen. Aber sie lösen die Neurodermitis nicht aus. Das war mir für mich früh bewusst – und deshalb habe ich mich nie an Ernährungspläne gehalten.

Mein Ziel war es immer, alles essen zu können, ohne Einschränkung.

Lange Zeit habe ich mich auch gegen Nahrungsergänzung gesträubt. Im Zuge der Faszienarbeit habe ich mich darauf eingelassen, weil mich die Effekte der Arbeit so beeindruckt hatten und ich verstanden habe, warum gewisse Ergänzungen sinnvoll sind. Mein Körper sog viele Nährstoffe förmlich auf – wie ein trockener Schwamm. Ich konnte richtig spüren, wie stark mein Körper im Mangel war. Wie leer die Depots waren. Und wie wichtig es war, diese wieder aufzufüllen, um mich selbst und die Anforderungen meines Alltags überhaupt kraftvoll tragen zu können.


Heilung als Rückkehr zu mir

Ich habe verstanden, dass meine Haut nie das Problem war. Sie war das Sprachrohr – ein sensibler Kompass für alles, was in mir aus dem Gleichgewicht geraten war. Neurodermitis war ein Ausdruck tieferer Schichten, die im System unterdrückt, nicht entladen und nicht abgeschlossen wurden. Diese Reise war keine lineare. Kein klarer Fahrplan, keine Abkürzung. Sie hat mich gelehrt, wie wichtig und wertvoll diese Körperhülle ist, in der meine Seele wohnen darf. Ich habe gelernt, Gefühle wahrzunehmen, ohne mich direkt überschwemmen zu lassen und dann gar nichts zu fühlen, sondern sie durchzulassen. Mich sicherer in mir zu fühlen – nicht, weil sich das Außen verändert hat, sondern weil ich begonnen habe, mich von innen zu tragen.

In akuten Phasen habe ich mich manchmal gefragt, ob meine Haut je wieder „schön“ sein kann, nach all der Verletzung. Ja, kann sie. Momentan ist meine Haut zu 98 % geheilt und ich bin über die Selbstheilungskräfte und die Erneuerung meines Körpers wirklich verblüfft.


Heilung bedeutet für mich momentan nicht, „symptomfrei“ zu sein, sondern mich mit dem zu verbinden, was in mir lebendig ist. Mich mit meinem Körper zu verbünden und in dieser Verbindung und im Vertrauen immer wieder neue innere Räume zu öffnen.


Mit meiner Erfahrung und der körperbasierten Arbeit an der Wirbelsäule – über Spinal Energetics – öffne ich einen sicheren Raum, in dem dein Nervensystem neue, sichere Erfahrungen machen darf. Ein Raum, in dem du nicht analysieren musst. Sondern spüren darfst. Wo der Körper sich erinnert, wie Sicherheit sich anfühlt.

Wenn du das Gefühl hast, dein System ist dauerhaft angespannt – und du willst da nicht mehr alleine durch: Ich bin hier.




Dinge, die du heute leben kannst:


  • Dich selbst gut versorgen – Tu etwas, das dir gut tut – eine kurze Meditation, ein warmes Bad oder eine kleine Pause und einfach nichts tun.

  • Gesunde Ernährung wählen – Entscheide dich heute für eine Mahlzeit, die dein System nährt.

  • Dehnen & Stretchen – eine sanfte Yin Klasse oder einfach frei bewegen.

  • Höre hin – Vertraue deinem inneren Kompass.

  • Erlaube dir, Grenzen zu setzen – Sage nicht ja, wenn du eigentlich nein meinst.

  • Deinen Juckreiz beobachten – Versuche, den Juckreiz als Signal deines Körpers zu verstehen, statt ihn sofort zu bekämpfen.

  • Handlungen beobachten – Achte bewusst darauf, ob du etwas tust, weil du dich anpasst oder weil dein inneres Ja wirklich dahintersteht.

  • Dir selbst Zeit geben – Erinnere dich daran, dass Heilung ein Prozess ist, der Geduld braucht.

  • Offen sein für neue Wege – Sei bereit, neue Methoden oder Unterstützung auszuprobieren.

Such dir heute eine Sache aus und morgen eine andere. Ich weiß, wie es sich anfühlt, alles an einem Tag ändern zu wollen. Rebirth feels like chaos until it feels like home. Give it time. <3




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